GOLF & NATUR

Golfsport und Naturschutz müssen keine Gegensätze sein, auch wenn das der Titel im ersten Moment vielleicht vermuten lässt. Ein lebhaftes Beispiel dafür bietet dabei der Golfclub Reischenhof:

  • Großzügig angelegte Biotope, die eine Biotopvernetzung gewährleisten
  • Streuobstwiesen
  • Feucht- und Schilfgebiete
  • Linden- und Eichenwälder die mit Hecken am Rand aus Haselnuss, Holunder, Weißdorn, Roter-und Grüner Hartriegel, Heckenrosen und sonst noch verschiedener standortheimischer Arten angepflanzt sind
  • der natürliche Bachlauf der Weihung (bewohnt von einer Biberfamilie)
  • Magerwiesen mit verschiedensten Wildblumen

Das alles sind Merkmale, welche in die Oberschwäbische Moränenlandschaft eingebettet wurden und zahlreichen Tier- und Pflanzenarten einen ungestörten Lebensraum bieten. Gleichzeitig sind diese Merkmale auch wichtige Bestandteile des ökologischen Konzeptes von Golf und Natur, welches bereits 2005 in Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Naturschutz (BfN) und dem Greenkeeper Verband Deutschland (GVD), mit wissenschaftlicher Begleitung durch die Rasen-Fachstelle der Universität Hohenheim entstanden ist. Dieses DGV-Konzept ist zudem ein Qualitäts- und Umweltsicherungssystem, wie es in der Industrie oder im Handel seit langem, z.B. als ISO 9001, durchgeführt wird.

Schwerpunkte:

  1. NATUR & LANDSCHAFT: Dokumentation über Flächenverhältnisse, Naturschutzauflagen, natürliche Lebensräume, landschaftliche Eigenheiten und kulturhistorische Stätten.
  2. PFLEGE & SPIELBETRIEB: Spielqualität, Wassermanagement, Dokumentation von Dünger- und Pestizideeinsatz, Pflegeplan, Rasenkultur und Koordination von Spielbetrieb und Pflege.
  3. ARBEITSSICHERHEIT & UMWELT: Gesetzlicher Umwelt- und Arbeitsschutz, Abfallentsorgung, Maschinenwartung und Reinigung, Unfallverhütung und Notfallpläne.
  4. ÖFFENTLICHKEITSARBEIT & INFRASTRUKTUR: Philosophie und Leitbild, Qualifikation des Personals und Infrastruktur.


Welche Vorteile können abgeleitet werden?

  • Kosteneinsparungen durch bewussten Umgang mit Ressourcen (z.B. Dünger, Spritzmittel, Wasser und Energie)
  • Motivation und Weiterbildung der Mitarbeiter
  • Reduzierung von Haftungsrisiken
  • Pflegemanagement standortgerecht und zielorientiert ausrichten
  • Bessere Zusammenarbeit mit öffentlichen Stellen, Behörden und Umweltorganisationen
  • Zielsetzung „Verantwortung für Natur und Umwelt“ gegenüber der Bevölkerung

Weitere Informationen zum Programm „Golf & Natur“ erhalten Sie auf der Webseite des Deutschen Golf Verbandes.

Die Reischenhof-Philosophie

Die Topographie des Gutshofes Reischenhof bietet mit ca. 135 ha Gesamtfläche die ideale Voraussetzung für eine Golfanlage und gleichzeitig die Verpflichtung, ökologisch zu planen, zu bauen und zu bewirtschaften. Sie weist die typischen Merkmale einer Moränenlandschaft aus: Einerseits hügelig mit Seitentälern und Wasserläufen als Voraussetzung für einen abwechslungsreichen Golfplatz mit 27 Bahnen, die sternförmig vom Mittelpunkt (Clubhaus, Übungsanlage, Maschinenpark) 3 Kurse jeweils mit Abschlag 1 + 9. Loch dort beginnen und enden. Andererseits genügend Gelände, um auf ca. 70 ha ein zusammenhängendes Biotop mit der „größten Streuobstwiese auf Golfplätzen“, Seen und inselartigen Strauch- und Baumbepflanzungen mit landschaftstypischer Flora entstehen zu lassen.

Unter Berücksichtigung dieser genannten Gesichtspunkte wurde seit dem Traum „Golf auf dem Reischenhof“ 1987 geplant, gebaut und bis zum heutigen Tag ge- und bewirtschaftet.

Nachfolgend sind die bisher umgesetzten „ökologischen“ Maßnahmen aufgeführt:

  • Zwei neu angesäte Blumenwiesen auf C-Platz entlang Straße
  • Eine mehrjährige Blumenwiese zwischen 1 und 8B
  • Steinlesehaufen auf Drivingrange
  • Benjeshecke auf 2A
  • Wildacker auf C-Platz nördliche Richtung (Nordhang zum Abschlag C9)
  • Pflanzbeete um WC-Haus
  • Küchenkräuterbeet am Lieferanteneingang
  • Weiher an 3B
  • Vogelsitzstangen auf ganzem Gelände
  • Längerfristige Lagerung von Gehölzschnitt sowie Wiederverwertung des Häckselgutes
  • Weidenanpflanzung entlang Weihung für Biber
  • Vogelbrache für Ausgleichsfläche an 4A
  • Totholzerhaltung für Vögel, Insekten z.B. Birnbaum 9B Obstgarten
  • Pflege der Streuobstwiese z.B. jährlicher Baumschnitt, Obstverwertung
  • Renaturierung der Weihung im Bereich des GCR auf 1,4 km
  • Verbrauch von Wasser aus eigenen Seen und Brunnen zur Maschinenpflege
  • Zunahme der Ansiedlung von Greifvögeln und anderen z.B. roter Milan
  • Elektroclubcars (Dieselflotte ausgemustert)
  • Spätnutzung von Roughflächen sowie Wiese unterhalb Hochbehälter
  • Schaffung verschiedener Biotope auf gesamter Fläche